Konzert · Indie & Alternative

Arm's Length

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Gebäude 9, Deutz-Mülheimer Strasse 117 (ehemals 127), Köln 51063
Event Item Filter Icon Time
Fr 20.02 20:00 - Uhr
Event Item Filter Icon Price32.35 €
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Kingstar GmbH

Fr.

20 Feb.

2026

Arm’s Length – There’s A Whole World Out There

Auf dem zweiten Album von Arm’s Length, There’s A Whole World Out There, findet sich der Song Palinopsia. Palinopsie kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie erneut sehen; es beschreibt ein visuelles Phänomen, bei dem ein Bild von etwas, das nicht mehr existiert, weiter im Bewusstsein bleibt. Der Sänger und Texter Allen Steinberg schrieb dieses Stück über reine Hingabe oder Liebe zu jemandem, der möglicherweise nicht mehr Teil des Lebens ist – und es gilt auch für das gesamte Album.

Durch die zwölf Tracks hindurch ringt Steinberg mit dem Teil des Lebens, der vorübergeht. Im Vergleich zum Debüt Never Before Seen, Never Again Found klingt dieses Album spürbar erwachsener. Steinberg erklärt, dass es mehr zu seinem aktuellen Leben spricht als zur Vergangenheit; es gibt weiterhin viel Vergangenheit, doch die Art, wie er darüber spricht, hat sich verändert. Der Ton wirkt etwas reifer, während Steinbergs Perspektive neue Nuancen gewinnt.

Produziert von Anton DeLost – der mit der Band bereits an Never Before Seen, Never Again Found und der EP Everything Nice aus dem Jahr 2021 gearbeitet hat – erweitert There’s A Whole World Out There Arm’s Lengths Horizonte. Es präsentiert Steinberg als nachdenklich-reflektierte Stimme, die sich der Zukunft öffnet.

Steinberg schrieb die Parts für alle Instrumente und den Großteil der Texte zunächst alleine in seinem Zimmer. Die ersten Skizzen, aufgenommen als Voice Memos, brachten ihn dem Schlagzeuger Jeff Whyte, der Percussion hinzufügte. Erst als die Songs als vollständige Band eingespielt wurden – mit Jeremy Whyte am Bass und Ben Greenblatt – entfaltet sich ihr volles Potenzial. Das Ergebnis: Die Gefühle dieser Songs explodieren und blühen in voller Kraft auf, gebaut auf dem Fundament früherer Aufnahmen der Band.

Arm’s Length gehen dabei nicht mit plakativer Härte vor, sondern zeigen eine Balance aus unmittelbarer Kraft und sensibler Nuancierung. Von der eröffnenden Nummer The World bis zu den feineren Momenten in Fatal Flaw und der selbstreflektierenden Genetic Lottery offenbaren sich duale Qualen und ekstatische Lebensmomente – stets mit dem Bewusstsein, dass vieles auch verloren ist. Die Stücke The Wound und You Ominously End mischen persönliche Geständnisse mit schwarzem Humor. Obwohl viele Tracks laut gespielt werden, finden sich auch zarte, nuancierte Passagen, die Resilienz zeigen und Steinberg durch schwierige Jahre getragen haben, jetzt mit einem spürbaren Gefühl der Erleichterung.

Es geht um Nachsicht – darum, auf die Traumata zurückzublicken, von denen ich im letzten Album gesprochen habe. Sie bleiben präsent, doch die Art, wie darüber gesprochen wird, hat sich verändert.