Ein Richter, der sich selbst anklagt, Wortspiele und ein derber Humor – das ist es, was das 1808 uraufgeführte Drama "Der zerbrochne Krug" von Heinrich von Kleist auszeichnet.
Selbstverständlich versieht ein Meister des Doppelsinnigen wie Kleist seinen Dramentext mit dem zweideutigen Untertitel „Lustspiel“!
Dorfrichter Adam sitzt über dem wortwörtlich eigenen Fall zu Gericht: Misstrauisch beäugt vom Schreiber Licht und unter der Aufsicht des Gerichtsrates Walter verhandelt Adam vordergründig das Entzweigehen eines Krugs von Marthe Rull, angeblich verschuldet durch Ruprecht, den Verlobten ihrer Tochter Eve. Dem Richter ist vor allem daran gelegen, die als Zeugin vernommene Eve einzuschüchtern und den verklagten Ruprecht rasch zu verurteilen.