
Sa.
21 Feb.
2026
Libretto von Temistocle Solera
In Anlehnung an die biblische Vorlage entfaltet sich der Konflikt zwischen Babyloniern und Hebräern zu einem verhängnisvollen Drama, das Fanatismus und göttliche Macht thematisiert. Verdis packendes Frühwerk spiegelt diesen Konflikt in dramatischen musikalischen Kontrasten wider, ergänzt durch zutiefst gefühlvolle Chöre. Es ist ein tief bewegendes Spektakel über Hoffnung und Tyrannei, das zeitlose Konflikte in einen fesselnden und unvergesslichen Opernabend verwandelt.
Nach dem Sieg Nabuccos, des Königs von Babylon, über die Hebräer werden diese in Gefangenschaft genommen. Nabuccos Tochter Fenena, die sich in hebräischer Gefangenschaft befindet, hat ihren Vater verlassen und sich für ihren Geliebten Ismaele, den Neffen des Königs von Jerusalem, entschieden. Abigaille, Nabuccos zweite Tochter, strebt nach Macht. Als sie entdeckt, dass sie nicht die leibliche Tochter Nabuccos ist, plant sie, ihre Schwester auszuschalten. Nabucco erklärt sich selbst zum Gott und verliert den Verstand. Abigaille sieht ihre Chance und bringt ihren Vater dazu, die Todesstrafe über alle Hebräer – inklusive seiner leiblichen Tochter – zu verhängen. Aus Angst um ihr Leben erlangt Nabucco seinen Verstand zurück und befreit das hebräische Volk.
Die Geschichte von NABUCCO wurzelt in der Bibel. König Nebukadnezar II. verlor nach einem Sieg über die Hebräer seinen Verstand und fand durch Gott wieder zu sich selbst. 1842 erzielte Giuseppe Verdi mit diesem Stoff über Nacht seinen Durchbruch. Das Mailänder Publikum identifizierte sich mit dem Volk der Hebräer, da Mailand zur Zeit der Uraufführung unter österreichischer Herrschaft stand. Die Chornummer Va, pensiero aus dem dritten Akt der Oper, bekannt als "Gefangenenchor," wurde zur Hymne der Freiheit. Verdis Erfolg war also wesentlich dem politischen Potenzial seiner Oper zu verdanken.
Roland Schwab, bekannt für seine Werke OBERST CHABERT und ERNANI, stellt in seiner Inszenierung die Themen Gefangenschaft und Macht ins Zentrum des Geschehens. Das Gefängnis fungiert nicht nur als Kulisse, sondern auch als Metapher: Im scheinbaren Spiel um die Macht wird die Gewalt aus philosophischer Perspektive zum Gefängnis, aus dem niemand entkommen kann.