Die Frau ohne Schatten

Versuch einer Annäherung

Richard Strauss

Libretto von Hugo von Hofmannsthal
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Details zur Neuproduktion

• Koproduktion mit dem Tokyo Nikikai Opera Theatre und dem Teatro Real in Madrid
• Musikalische Leitung: Dirk Kaftan
• Regie: Peter Konwitschny
• Altersempfehlung: Ab 16 Jahren
• Dauer: Ca. 2 Stunden 40 Minuten, inkl. einer Pause

Handlung

Drei Frauen geraten in den Krieg zweier Mafia-Clans, bis sie beschließen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Wer wird diesen Kampf der Geschlechter gewinnen? Bei der Vorbereitung auf Peter Konwitschnys Inszenierung sei vom Lesen eines herkömmlichen Wikipedia-Artikels zu DIE FRAU OHNE SCHATTEN dringend abgeraten. Lassen Sie sich auf die Lesart des Meisters des deutschen Regietheaters Peter Konwitschny ein und entdecken Sie neue Abgründe in diesem geheimnisvollen Werk von Strauss und Hofmannsthal!

Peter Konwitschny und seine Vision

Der international erfolgreiche Regisseur Peter Konwitschny, bekannt für seine bahnbrechenden Strauss-Inszenierungen wie ELEKTRA, SALOME und ROSENKAVALIER, hat für diese Koproduktion mit der Nikikai Opera in Tokio eine der rätselhaftesten Opern szenisch neu interpretiert. Was im Libretto wie Klischees daherkommt, zeigt bei ihm erstaunlich aktuelle Aspekte des ewigen Kampfes zwischen den Geschlechtern.

Charaktere und Themen

• Der Geisterkönig Keikobad als unsichtbarer Übervater, der sich immer von Boten vertreten lässt
• Der jagende Kaiser, der die Frau nur als Beute sieht
• Die Färberin, die vergeblich dagegen protestiert, als Gebärmaschine dienen zu müssen

All diese Charaktere werden in einer freudianischen Traumwelt aufeinander losgelassen. Geschrieben zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als auf Homosexualität noch Zuchthausstrafen standen und verheiratete Frauen als Besitz ihrer Männer galten, ist es kein Wunder, dass die Oper wahrhaftige Traumata unserer Zivilisation nur im Märchengewand darstellen konnte. Nur hier konnten Individuen gegen die übermächtige Rollenzuschreibung der patriarchalischen Gesellschaft aufbegehren. Die klangblütenreiche und süffige Musik von Richard Strauss bietet den passenden Mantel für die hochemotionalen Ausbrüche der Protagonisten.