Frauenmuseum, Im Krausfeld 10, , Bonn
Frauenbewegungen 1865 _ 1971 _ 2017 10. März – 28. Mai 2023
Eine kurze Reise in die Geschichte der unterschiedlichen Frauenbewegungen
Als Geburtsstunde der deutschen Frauenbewegung gilt die Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins in Leipzig 1865, der sich das Recht von Frauen auf Bildung und Erwerb auf die Fahne schrieb. Um 1900 nahmen fortschrittliche Frauenrechtlerinnen einen weiteren Schwerpunkt in den Katalog ihrer Forderungen: das aktive und passive Frauenwahlrecht. Je mehr die Bewegung wuchs, desto deutlicher zeigten sich die Unterschiede zwischen den bürgerlichen Frauen und Arbeiterinnen, aber auch innerhalb bürgerlicher Kreise zwischen dem konservativ-gemäßigten Flügel und den sogenannten Radikalen.
Im Kontext breiter Proteste gegen der $218 schlossen sich junge Frauen in den 1970er Jahren zusammen, um u.a. für Selbstbestimmung, das Recht auf den eigenen Körper, für eine Frauenöffentlichkeit und gegen Männergewalt zu kämpfen. Es ist ihr großes Verdienst, Gewalt an Frauen enttabuisiert und die ersten Frauenhäuser initiiert zu haben. Im Gegensatz zur alten Frauenbewegung war die Neue unorganisiert und autonom, nicht an Parteien, Konfessionen oder Berufsgruppen gebunden. Sie entwickelte sich auf vielen Ebenen mit vielfältigen Schwerpunkten. So bewirkte sie nachhaltige Veränderungen in der Gesellschaft bis in die Politik.
Seit der Jahrtausendwende entwickelt sich eine dritte feministische Welle. Ausgehend von der Dekonstruktion der biologischen Geschlechter plädiert sie für pluralisierte Gender-Konzeptionen und eine selbstbestimmte sexuelle Orientierung.